Der WOCHENSPIEGEL FÜR DAS ERZGEBIRGE
schreibt am 19. Juni 1996:

ELBASTO begeistert nicht nur Tennisfans
Chemnitzer Forscher und Crottendorfer Elbasto Baustoffwerk mit ideenreichem Gemeinschaffswerk

Seit mehr als 2000 Jahren gibt es Beton. Bis heute sind alle seine Möglichkeiten jedoch nicht ausgereizt.
Neu ist das Einbringen von Textilschnitzeln in den Beton. Die ursprüngliche Idee kam von Forschern der TU Chemnitz/Zwickau bereits vor einigen Jahren. Seit dieser Zeit wird an diesem Verfahren ständig weitergearbeitet. Hinzu gekommen ist die Zusammenarbeit der sächsischen Forscher mit dem erzgebirgischen Elbasto Baustoffwerk aus Crottendorf. Mitentwickler Dr. Frank Anders vom Lehrstuhl Ledertechnik der Chemnitzer Uni erklärt das Prinzip: Zerkleinerte Textilabfälle. die zuvor durch ein mehrfach patentiertes Verfahren thermisch/chemisch behandelt worden sind, werden mit Zement vermischt. Das Gemisch ergibt ausgehärtet einen elastischen Verbundwerkstoff. Er Ist als Schüttgut einsetzbar und kostengünstig zu fertigen. Seit 1992 hat die Elastbaustoffwerk Crottendorf GmbH die Produktion unter dem Handelsnamen Elbasto auf genommen. Geschäftsführer Frieder Markert hat die neuen Werkstoffeigenschaften durch Prüfinstitute bestätigen lassen. Der Werkstoff ist druckelastisch und gleichzeitig wasserdurchlässig, Elbasto ist aber auch beständig gegenüber dem Wechsel von Frost und Tauwetter. Im Labor hat der Werkstoff spielend mehr als 300 künstlich erzeugte Frost-Tau-Wechsel überstanden, Damit gewinnt Elbasto, insbesondere im Straßen-, Platz- und Wegebau seine Anwendung. Der sonst aufwendige Unterbau wird minimiert. Für Baufachleute sind insbesondere Nichtsprödigkeit, Schwingungsdämpfung sowie Schall- und Wärmedämmung von Interesse. Elbasto hat aber auch noch weitere Trümpfe: Er absorbiert Gammastrahlen ebenso gut wie Explosions- und Druckwellen. Das Elbasto-Material zeigt sich beständig gegen Durchwurzelung. Außerdem ist der Werkstoff recycelbar. Frieder Markert und Dr. Anders betonten mehrfach, daß sich die meisten Eigenschaften erst nach jahrelangen Tests offenbarten. Erste Referenzobjekte von Elbasto sind Fahrbahnerweiterungen und Busbuchten der Ortsanlage Breitenbrunn, Waldwege im Fichtelberggebtet, der Zulauf zur Koberbach-Talsperre bei Werdau und ein Demonstrationsfeld auf der Deponie Himmlisch-Heer bei Annaberg-Buchholz. Anfangsprobleme, zum Beispiel mit der mangelhaften Kehrmaschinenfestigkeit, sind durch Zugabe von Splitt mittlerweile auch beseitigt. Dr. Anders und Frieder Markert freuen sich über eine Anwendung besonderer Art, die sich im heimatlichen Crottendorf großer Beliebtheit erfreut. Die Rede ist hier vom Crottendorfer Tennisplatz. Auf diesem Platz sind die Bewegungsabläufe der Spieler und das Sprungverhalten der Bälle besser. als auf anderen Plätzen. Das Geheimnis: Unter dem Schaumrasen wurde Elbasto aufgetragen. Damit kommen fast alle Eigenschaften des Wunderwerkstoffes aus dem Erzgebirge zum Tragen. Ärzte bestätigen, daß die Bewegungsabläufe der Spieler geschont würden. Platzinhaber Matthias Oeser versichert,  daß sein Tennisplatz zur Frede der Aktiven im Frühjahr und Herbst viel länger bespielbar sei. Das Regenwasser ist schneller versickert. als auf herkömmlichen Plätzen. Frostprobleme seien Oeser unbekannt.
Bereits 1993 wurde Elbasto mit einem Innovationspreis des Sächsischen Umweltministeriums ausgezeichnet. Unlängst traf sich in Crottendorf die Akademie zur Erforschung und Abwehr von Umweltschäden und zur biologischen Regeneration e.V. Chemnitz zu einem Seminar, Geschäftsführer, Dr. Bernd Leißring, verspricht sich von Elbasto als ökologisches Baumaterial viel und sucht wie Firmenchef Frieder Markert die weitere Forschungskooperation mit der Chemnitzer Universität.
 

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